Der Verein Natur statt Beton legt die Mogelpackung des Kantons bloss und zeigt auf, wie der Königsweg aussehen könnte. 194 Millionen Franken für die Umsetzung einer Mogelpackung, die uns der Kanton Bern zur Abstimmung vorlegt? Der Verein Natur statt Beton sagt Nein zu dieser Fehlplanung und läutet mit einem Mahnfeuer in Aarwangen den Abstimmungskampf gegen die Umfahrungsstrasse ein.
Der Kanton Bern plant seit über dreissig Jahren eine Umfahrung von Aarwangen, um die dortigen Probleme mit Staus und mangelnder Sicherheit zu lösen. Der Verein Natur statt Beton wehrt sich gegen dieses ideen- und zukunftslose Bauen «über die grüne Wiese».
Mahnfeuer gegen Mogelpackung des Kantons
Der Verein Natur statt Beton lud am Dreikönigstag seine Mitglieder zu einem Mahnfeuer ein. Kurt Eichenberger, Co-Präsident des Vereins und Geschäftsleiter des WWF Bern zeigte anhand eines Faktenchecks auf, wie der Kanton seine Fehlplanung mit zahlreichen fragwürdigen und falschen Argumenten zurechtbiegt und so die Bevölkerung täuscht. Ein besonders krasses Beispiel dafür findet sich auf der Website des Kantons. «Der Kanton sagt, dass durch das Projekt bessere Bedingungen für die Umwelt entstehen. Dies wäre wohl die erste Strasse, die der Umwelt hilft», hält Eichenberger lakonisch fest.
Der Königsweg führt zurück auf Feld Eins
Samuel Jenzer, Co-Präsident des Vereins und betroffener Landwirt zeigte auf, was wirklich getan werden muss. «Der Kanton muss zurück auf Feld Eins. Solche Fehlplanungen können wir uns in Zeiten von Klimawandel, Artensterben und Knappheit an Fruchtfolgeflächen schlicht nicht mehr leisten.» Der Königsweg heisst: Erweiterung der Planung durch weitere Varianten, Zusammenarbeit mit verschiedenen Planungsbüros in einem Testplanungsverfahren, Sofort-Massnahmen für die Verkehrsprobleme in Aarwangen und ein ernsthafter Einbezug der Betroffenen für das Bestimmen der Bestvariante.
Zündender Funke für den Abstimmungskampf
Eva Fuhrimann, Anwohnerin und Co-Präsidentin des Vereins, motivierte Mitglieder und Gäste, das lodernde Mahnfeuer mit Fackeln in die Region zu tragen, um den Abstimmungskampf zu eröffnen. Fuhrimann erlebt regelmässig, dass die Leute gar nicht wissen, was auf dem Spiel steht. «Bis vor kurzem ging man im Kanton davon aus, dass die Region Oberaargau die Umfahrungsstrasse Aarwangen wünscht. Dem ist aber nicht so, der Widerstand wächst von Tag zu Tag!»